Frauenempfang des Unterbezirks Erlangen (ASF) ein voller Erfolg

„100 Jahre Frauenwahlrecht“, das war das Motto unter dem der Frauenempfang des Unterbezirks Erlangen dieses Jahr zum internationalen Frauentag am 8. März stand. 100 Jahre Frauenwahlrecht, ein bemerkenswertes Jubiläum. 100 Jahre und viel länger haben Frauen um die Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft gekämpft. Und auch nach 100 Jahren der Einführung des Frauenwahlrechts gibt es immer noch keine zufriedenstellende Gleichstellung zwischen Frauen und Männern. Besonders in Zeiten des Erstarkens politisch rechter Kräfte müssen wir alle sehr wachsam sein, um Gewonnenes nicht wieder zu verlieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so zeigten sich auch die Rednerinnen kämpferisch. Alexandra Hiersemann, MdL wies auf alte Argumente hin, die zu verhindern suchten, dass Frauen gleiche Rechte erhalten durften: „Durch Politik würden die Frauen ihre häuslichen Pflichten vernachlässigen, ihr Gemüt würde verrohen“. Nach Erlangung des Frauenwahlrechts war es dann neben der Frauenbewegung auch die 68-Bewegung, die mit solchem Unsinn aufräumte, und der alle Frauen in Deutschland viel zu verdanken haben. (Hier finden Sie die Rede)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Festrednerin Dr. Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode der evangelischen-lutherischen Kirche in Bayern, beschrieb, wie sich die Frauen in ihrer Familie stark gemacht haben für ihre Zukunft und die innere Freiheit. Aus dem Ringen ihrer „Vormütter“ wurde sie darin bestätigt, dass alles möglich sei, man seine Chancen nutzen und seinen Traum leben müsse. Heute prägten Frauen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft auf unterschiedliche Art und Weise, doch gegen das reaktionäre Frauenbild rechter politischer Kräfte, die das Rad der Zeit zurückdrehen wollen, müsse man aktiv werden. Frauen müssten sich „weiter einmischen“, um die Rechte der Frau zu bewahren und auszubauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirksrätin Gisela Niclas wurde dann konkret. Sie nannte Friedens-, Europa-, Wohnungsmarkt sowie eine gerechte Steuer- und Finanzpolitik als besonders wichtige Themen, die Frauen betreffen und in denen sie viel bewegen können. Eine Frauenquote allein reiche aber nicht aus, Frauen müssten sich einmischen, rief sie den über hundert Besucherinnen und Besuchern zu, egal in welchem Bereich der Gesellschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

100 Jahre Frauenwahlrecht muss also mehr sein als alle vier (fünf) Jahre zur Wahl zu gehen. Frauen müssen sich entschieden einmischen und ihre Stimme hörbar machen. Wie dies geht, zeigten zum Schluss die Besucherinnen und Besucher auf eindrucksvolle Weise mit dem Lied „Brot und Rosen“, das den Kern der Veranstaltung auf den Punkt brachte: „Wenn wir zusammen gehen, kommt mit uns ein besserer Tag. Die Frauen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag.“