Erlangen verliert im Vergleich zum Vorjahr geförderten Wohnraum für Studierende – SPD-Landtagsfraktion stellt Konzept für mehr Studierendenwohnraum vor
Immer weniger Studierende in Bayern kommen in öffentlich geförderten Wohnplätzen unter. Die Quote fiel landesweit von 12,2 Prozent im Jahr 2011 auf 10 Prozent im Jahr 2016, wie parlamentarische Anfragen der SPD-Fraktion ergeben haben. In Erlangen sank der Anteil im gleichen Zeitraum um 1,8 Prozent auf 11,36 Prozent.
Die Betreuungsabgeordnete für die Stadt Erlangen Alexandra Hiersemann, MdL erläutert die Entwicklungen: „Im Jahr 2016 ist die Zahl der Wohnheimplätze in Erlangen gegenüber 2015 um 140 Wohnungen gesunken! In ganz Bayern waren es zwar 40 zusätzliche Wohnungen, aber die CSU-Staatsregierung hatte einen Zuwachs von 1200 Plätzen pro Jahr als Ziel angekündigt. Das ist eine Bankrotterklärung und besonders bedauerlich für die Erlanger Studierendenschaft!“
Die mittelfränkische Abgeordnete ergänzt: „Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Rahmenbedingungen für ein Studium für viele zunehmend schwierig sind. Die Möglichkeit für ein erfolgreiches Studium setzt jedoch wirtschaftliche und soziale Sicherheiten voraus. Dazu gehört bezahlbares Wohnen.“ Letztlich gehe es darum, allen die vergleichbaren Chancen auf Bildung zu gewähren – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. „Dafür brauchen wir mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende, den wir zielgerichtet und nachhaltig für diese Gruppe fördern“, betont die mittelfränkische Abgeordnete.
Das Konzept der SPD-Fraktion sieht vor
- Eine Förderung, die sich überwiegend auf Objekte mit Gemeinschaftsküchen (statt auf abgeschlossene Einzelappartements) konzentriert und damit mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende aus einkommensschwächeren Familien ermöglicht,
- das Schließen einer Gesetzeslücke, die es Investoren bislang erlaubt, Wohnraum für Studierende frühzeitig aus Mietpreisbindungen herauszulösen,
- das Ziel, die Wohnplatzquote für Studierende auf 15 Prozent zu erhöhen.
Alexandra Hiersemann betont, die gesamte Bevölkerung habe etwas von speziellem Wohnraum für Studierende: „Jeder Wohnraumplatz entlastet den gesamten Wohnungsmarkt. Und wenn stärker auf gemeinschaftliches Wohnen gesetzt wird, lassen sich die Baukosten senken.“