Die Polizei in Erlangen und Höchstadt a.d. Aisch leistet sehr gute Arbeit. Davon konnte sich Alexandra Hiersemann, MdL bei Besuchen der zwei Polizeiinspektionen überzeugen. Einen produktiven Informationsaustausch gab es in der Polizeiinspektion Höchstadt a.d. Aisch mit dem Ersten Polizeihauptkommissar (EPHK) Jürgen Schmeißer. Die Arbeit der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt stellten der Leitende Polizeidirektor (LPD) Adolf Blöchl, EPHK Armin Dierl und Polizeioberrat (POR) Ingo Lieb vor.
Polizeiinspektion Erlangen
Die gute Nachricht zuerst: die Kriminalitätsrate ist rückläufig und die begangenen Straftaten werden, verglichen mit anderen Städten in Bayern, häufiger aufgeklärt. Besonders in Erlangen ist die Sicherheitslage objektiv so gut wie seit Jahren nicht mehr. Aber: „Die subjektive Sicherheitswahrnehmung mancher Menschen in Erlangen ist leider eine andere“, sagte LPD Adolf Blöchl. Obwohl die Stadt immer sicherer wird, fühlen sich viele Erlanger Bürgerinnen und Bürger zunehmend verunsichert. Terroranschläge weltweit oder Ereignisse wie in der Silvesternacht in Köln schlagen sich im Sicherheitsbewusstsein der Bürgerschaft nieder. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Kriminalitätsstatistik zu Flüchtlingen. Flüchtlinge sind nämlich keineswegs eine große „Gefahr“ für Sicherheit und Ordnung. Wenn sie Straftaten begehen, dann sind das häufig geringwertige Ladendiebstähle und Verstöße gegen das Ausländerrecht, wie zum Beispiel gegen Aufenthaltsbestimmungen. „Es gibt keine Übergriffe von Flüchtlinge auf Erlanger Bürgerinnen und Bürger“, fasst LPD Adolf Blöchl die Situation zusammen.
Dass die Aufklärungsrate hoch ist und die Straftaten zurückgehen, ist besonders erfreulich, da die Polizei mit Personalmangel zu kämpfen hat. So fehlen beiden Polizeiinspektionen faktisch ca. 20 Prozent ihrer Personalausstattungen. Die Anträge der SPD-Landtagsfraktion auf mehr Personal für die Polizei wurden durch die Mehrheitsfraktion der CSU abgelehnt. Großereignisse, Grenzschutz, Schulungen, Elternzeit, zu wenig neue Beamte und viele andere Umstände strapazieren somit weiterhin die Belastungsfähigkeit der Polizei in unserer Region. Folgen sind viele Überstunden und Überlastungen der Einsatzkräfte. Dennoch gelingt es der Polizei, bestmögliche Präsenz zu zeigen. Für Erlangen jedes Jahr ein wichtiges Thema: die Bergkirchweih. LPD Adolf Blöchl zog hierzu eine vorsichtig positive Bilanz. Der „Berch“ verlief relativ ruhig. Erfreulich ist, dass die gefährlichen Körperverletzungen zurückgingen. Allerdings werden in den zwölf Tagen Bergkirchweih ca. so viele Straftaten in Erlangen begangen, wie sonst in 1,5 Monaten.
Insgesamt kam die Erlanger Polizei in 2015 auf 17.000 Einsätze. Besondere Probleme gibt es weiterhin bei sogenannten „Kräutermischungen“. Das sind psychoaktive Substanzen, die oft online verkauft und verschickt werden, und schwere gesundheitliche Folgen haben können. Ein weiteres Problem ist die stationäre Betreuung von psychisch kranken Minderjährigen, die drohen sich selbst oder andere zu verletzen. Für die Aufnahme solcher Jugendlichen ist nur die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Nord in Nürnberg zuständig. Diese hat allerdings nur wenige Plätze, die regelmäßig belegt sind. „Dann stehen wir da und müssen einen Ort zur Betreuung und zum Schutz der Jugendlichen finden“, schildert LPD Adolf Blöchl. Alexandra Hiersemann versprach diese Situation zu hinterfragen und im Landtag auf dieses Problem aufmerksam zu machen.
Polizeiinspektion Höchstadt a.d. Aisch
EPHK Jürgen Schmeißer verzeichnet mit 1200 Straftaten im letzten Jahr ebenfalls einen leichten Rückgang der Kriminalität. Die Polizei wird häufig durch Eishockey-Spiele, Kirchweihen, Verkehrsunfälle und Diebstähle beansprucht. Auch hier werden große Anstrengungen unternommen, trotz knapper Personalausstattung Präsenz zu zeigen. EPHK Jürgen Schmeißer: „Wir arbeiten für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger und sehen unsere Aufgabe nicht zuletzt in der Prävention von Straftaten. Zur Sicherheit der Region haben wir Konzepte entwickelt, die Zivilcourage steigern und ein allgemeines Sicherheitsbewusstsein stärken sollen.“
Alexandra Hiersemann, MdL dankte den Mitarbeitern der Polizei in Erlangen und Höchstadt a.d. Aisch für ihre ausgezeichnete Arbeit. Um den Austausch zwischen Politik und Polizei weiter zu verbessern, sind weitere Treffen geplant.