Polizeiinspektion Erlangen-Land – Dein Freund und Helfer

pi-erlangen
Dierl, Hiersemann, Weinkam

„Die Polizei – Dein Freund und Helfer“. Dass dieser Leitspruch aus den 1920er Jahren stammt, überrascht. Die Polizistinnen und Polizisten haben sich seit damals stark gewandelt und sehen sich heutzutage in der Tat als Freund und Helfer – sie wollen aufklären, beschützen, helfen und verhindern. Das gilt besonders für die Polizeiinspektion Erlangen-Land, die ich diese Woche am „SPD-Praxistag Polizei“ besuchte. Mit dem Ersten Polizeihauptkommissar Armin Dierl und Polizeihauptkommissar Ludwig Weinkam diskutierte ich die vielfältigen Aufgaben der Polizei im Landkreis, von Verkehrstraining über Asylfragen bis hin zu Einbrüchen und Drogen.

Personalmangel als Dauerzustand

Die Polizeiinspektion Erlangen-Land soll mit 45 Polizistinnen und Polizisten Freund und Helfer für 54.000 Einwohner sein und umfasst ein Gebiet von 200km2. Mit großem Engagement leisten sie ihren Dienst, doch bringt der Dienst an den Bürgerinnen und Bürgern auch einige Probleme mit sich. Das fängt bereits mit der Zahl der Beamten an. Die Polizeiinspektion in Uttenreuth soll eigentlich 45 Beamte im Einsatz haben. Dass aber besonders seit 2006 von der Staatsregierung an Einsatzkräften gespart wird, ist bekannt und schafft bayernweit Probleme. In Uttenreuth fehlen beispielsweise neun Beamte, die nun nicht präventiv Straftaten aufklären, neun Beamte weniger, die Streife fahren und neun Beamte weniger, die Einbrüche aufklären. Besonders skurril ist, dass es keinen Ersatz gibt für Krankheitsausfälle, Elternzeit oder Teilzeit, diese Beamten aber trotzdem als voll einsatzfähige Einsatzkräfte von der Staatsregierung geführt werden. Das führt u.a. auch dazu, dass jeder Beamte durchschnittlich auf 60 Überstunden jährlich kommt. Hier muss die Staatsregierung deutlich mehr leisten und dringend mehr Beamte ausbilden!

Kommunikation und Prävention durch Ansprechpartner

Dass die Polizistinnen und Polizisten der Polizeiinspektion Erlangen-Land trotzdem vorbildlich ihren Aufgaben nachkommen, sieht man nicht nur an der konstant hohen Aufklärungsrate, sondern auch an ihrem Gespür für Prävention und Kommunikation. So hat die Polizei Erlangen-Land einen eigenen Ansprechpartner für Flüchtlingsangelegenheiten geschaffen. Polizeioberkommissar Uwe König ist für alles rund um Asyl im Einsatzgebiet der PI-Erlangen-Land zuständig, obwohl bei der dauernden Unterbesetzung auch viele andere Aufgaben auf ihn warten würden. Dass sich jemand um die Neuankömmlinge kümmert, Präsenz zeigt und für alle Bewohnerinnen und Bewohner und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flüchtlingsunterkünfte im Landkreis ansprechbar ist, hat sich ausgezahlt, sagte mir EPHK Dierl. „Der Kollege ist bei vielen Veranstaltungen vor Ort, informiert, klärt auf und baut Berührungsängste ab“. Ich finde, das hat die Polizeiinspektion in Uttenreuth vorbildlich umgesetzt.

Mehr Möglichkeiten zur Aufklärung gefordert

Probleme und Straftaten gibt es allerdings natürlich auch. Besonders Drogen in Form von Kräutermischungen, Einbrüche und Diebstähle stellen Schwerpunkte im Landkreis dar. Hier würden die Beamten gerne handlungsfähiger werden, sprich durch mehr Personal präsenter werden. Es ist schon bemerkenswert, dass aufgrund des Personalmangels teilweise nur ein Einsatzfahrzeug im gesamten Einsatzgebiet Streife fährt. Das ist natürlich viel zu wenig, um zum Beispiel vor Einbrüchen oder Diebstählen abzuschrecken. Auch Aufklärung in den Schulen z.B. über die so schnell verharmlosten „Kräutermischungen“ würden die Polizistinnen und Polizisten gerne intensiver als bisher durchführen.

Dass die Polizei mehr Beamte braucht, wurde mir nicht nur bei der Polizeiinspektion Erlangen-Land klar, sondern auch durch die Berichte meine Landtagskolleginnen und –kollegen, die im Rahmen des „SPD-Praxistag Polizei“ ihre jeweiligen Polizeiinspektionen besuchten. So spreche ich mich ganz deutlich dafür aus, dass die Staatsregierung endlich die Forderungen meiner Fraktion nach mehr Personal und besserer Ausrüstung für die Beamten unterstützt. Lasst uns die Polizei die Möglichkeit geben noch mehr  „Freund und Helfer“ zu werden!